Donnerstag, 28. August 2008

Die Kaffeefahrt,

Montag abend, halb acht: Ich stehe an der Mahatma Gandi - Road (MG-Road), der Haupteinkaufsstraße in Bangalore und such eine Rickshaw (übrigens: in fast jeder Stadt Indiens heißt die Haupteinkaufsstraße MG - Road). Der erste Fahrer will 110 Rupies...natürlich viel zu teuer. Der zweite 80 Rupies, schon weniger, aber immer noch doppelt so viel wie normal. Ich laufe also weiter und such eine Rickshaw die günstiger ist. Aus dem Nichts hält neben mir ein Rickshawfahrer und fragt mich, wo ich denn hin will.
Daraufhin antworte ich: Mosque Road, Frazier Town....
Rickshaw Fahrer (mit breitem indischen Akzent zu lesen): Mosque Road? Hmmmmm.....
...und wipt mit dem Kopf hin und her (kann alles heißen)

Ich dachte mir schon.. noch so einer der keine Lust hat, nach Frazier Town zu fahren (nicht gerade die beßte und angesagteste Gegend)

Doch dann: 10 Rupees.... and I show you a new shop... good price....discount....

Ich dachte mir: Warum nicht?
Ich sagte: Let's go!

5 Minuten später waren wir vor nem Miniladen. Noch in der Rickshaw sitzend sagte mir der
Fahrer: Don't say you live in Frazer Town... Say you live in hotel....in big hotel... like Leela Palace (teuerstes Hotel der Stadt, die Nacht ab 400 Euro). Ich stieg also aus und musterte mich, als ich in den Laden lief: Ich trug ein leicht lädiertes Polo Shirt an dem ein Knopf fehlte, eine beige und ebenfalls leicht lädierte Khaki und leicht ausgelatschte Turnschuhe. Ich war somit der perfekte 5 Sterne - Touri. Im Laden angekommen stürmte ein Verkäufer direkt auf mich zu, grinste mich an, schüttelte mir gefühlte 10 min die Hände und stellte sich als "Manesh" vor.

Manesh: How can I help you boss? You are on business trip? You want wood elephants, silk, rings?

Ich wollte eigentlich blos eine günstige Fahrt nach Hause... konnte ich jetzt natürlich schlecht sagen...also erzählte ich, dass ich einen kleinen hölzernen Elephanten für meine Freundin suche und dass ich auf Geschäftsreise bin.

Worauf Manesh fragte: Which hotel you stay? Are you Lufthansa Crew member?
Ich: No, I am not a Lufthansa Crew Member (Das mit dem Hotel ignorierte ich).
Manesh: Which company?
Ich (mir viel so auf die Schnelle nix ein): ...........Siemens............

Ich glaub, damit konnte er nix anfangen und zeigte mir einen Elephanten. Nach 5 Elelphanten hab ich dann versucht ihm beizubringen, dass ich mich nicht entscheiden könne und morgen nochmal wieder käme.... schlechte Idee.....

Manesh: Which one the best....this?....make you good prize....3000 Rupies
Ich: That is exactly the prize on the prize-tag! (Fehler)
Manesh: Oh...you want this!... we can make a deal....today special day.... you nice guy...2500 Rupies
Ich: No, I am not buying anything today. I will come back tomorrow.
Manesh: Maybe the other one with the paint? 2000...that is very special offer!
Ich: No, I come back tomorrow... Do you have a business card so I will find your store again?

Nach 5 weiteren Minuten zwischen überteuertem Plunder ist es mir dann tatsächlich gelungen, ihn abzuwimmeln und den Laden zu verlassen. Draußen angekommen sehe meinen Rickshaw - Fahrer, wie er mit einem anderen Angestellten des Plunder- Shops redet (Ich denke mir: wahrscheinlich hat er grad seine pro - Kopf Prämie für mich kassiert) Kaum im Wagen angekommen sagt mein Fahrer zu mir: One more store? Then Mosque Road for free?

Ich dachte mir: Hey...jetzt wo der erste Laden schon so viel Spaß brachte.
Ich sagte: Ok, one more...but I want 20 Rupies....
Er: 10
Ich: Lets go! (Hätte wohl mehr sagen können)

Am Ende war ich ne halbe Stunde länger unterwegs, die Fahrt war kostenlos und die 10 Rupie hab ich Nakshmie (so hieß der Fahrer) für den Spaß geschenkt.

Also so ne Kaffeefahrt ist schon fast ein Muss :-)

Donnerstag, 21. August 2008

Durch den Monsun,

Bangalore ist 250 Kilometer im Landesinneren und somit nicht in einem extrem starken Monsun - Gebiet. Diese sind eher Bombay, Goa, Kerala oder Chennai (Madras). Dennoch regnet es fast jeden abend während der Monsunzeit (August bis Oktober). Dieses Video hab ich auf dem Weg von der Arbeit zu meiner Wohnung in einer Rickshaw gegen 8 Uhr (hier wird es um 6 Uhr dunkel) aufgenommen und führt durch den Verkehr und eine schmale Straße in der Innenstadt von Bangalore. Einfach auf den unteren Link klicken und los gehts:-)


http://video.google.de/videoplay?docid=6995346791708816891

Montag, 18. August 2008

Mysore,

am Freitag, 15.08. bin ich mit 6 anderen Praktis nach Mysore, um dort den Palast des Maharatschas und weitere Paläste zu besichtigen. Mysore diente lange Zeit als Sommerresidence für die höhere Schicht sowie die britischen Kolonialherrscher. Hier ein paar Eindrücke:

Verkehr

Der Verkehr hier ist irre. Es herrscht Linksverkehr, an den sich mancher hält, Straßen sind entweder brandneu, oder von Schlaglöchern übersäht (können auch mal einen halben Meter tief sein) und Schilder wie "Einbahnstraße", oder gar "Vorfahrt beachten" sind mehr Vorschläge denn Regeln :-) Ampeln sind mehr für die Optik. Auch die Mittellinie ist mehr als ein Vorschlag zu sehen :-) Gar nichts mehr geht in den Monsun- Stunden (später nachmittag bis abend - siehe Bilder) und natürlich gibt es überall Kühe, die immer Vorfahrt haben. Das Verkehrsmittel Nr. 1 ist natürlich die Auto Rickshaw (drei-rädriges Moped). Wer es wagt fährt Moped oder Motorrad. Übrigens: Sicherheitsrichtlinien sehen hier lediglich eine Helmpflicht für den Fahrer vor. Einen Beifahrer mit Helm hab ich hier noch nie gesehen. Auch tut es irgendein Helm (Bspw. Bauhelm-siehe Bild). Selbst auf Polizei-Mopeds hat nur der Fahrer einen Helm auf. Hier ein paar Bilder zum Verkehr in Bangalore:






















Mein erster Tag,

ziemlich pünktlich um 12 Uhr nachts bin ich am nagelneuen International Airport in Bangalore gelandet und kam, nach leichter Verzögerung bei der Gepäckausgabe gegen 3 Uhr morgens in der Innenstadt von Bangalore an. Dort wurde ich von 3 Locals an der Bushaltestelle abgeholt und verbrachte die erste Nacht in deren Wohnung (Hier ein Bild vom Balkon auf die Straße).















Nach kurzem Schlaf sollte ich eigentlich in eine Praktikantenwohnung in einen anderen Stadtteil transferiert werden.Da sich aber so schnell kein Fahrer auftreiben ließ, wurde dies auf Nachmittag verschoben. Halb so wild, dachte ich mir, und bin daraufhin mit den 3 Locals, allesamt Studenten in Bangalore, zu einer Veranstaltung an ihrer Universität gefahren ( Eine ziemlich abenteuerliche Fahrt auf dem Rücksitz einer Honda...wie hier üblich natürlich ohne Helm... quer durch die Straßen von Bangalore). Die Universität gilt als gut ausgestattet... was das heißt, schaut selbst :-)















Gegen Nachmittag kam dann ein weiterer Student und fuhr mich, samt Gepäck, zu meiner eigentlichen Unterkunft. Dort fiel ihm auf: Uups... die Unterkunft ist leider schon belegt....
Nach 3-4 Telefonaten war es dann möglich noch ein Bett in einer anderen Unterkunft aufzutreiben. Er versicherte mir aber, dass ich nach 2, spätestens 3 Tagen in die Praktikantenwohnung einziehen kann..... Mir war zu dem Zeitpunkt allerdings noch nicht bewusst, dass 2-3 Tage in Indien auch mal 2-3 Wochen werden können... Heute, nach 1 Woche, ist jedenfalls noch nichts passiert:-). Nun ja, wenigstens hat die jetzige Wohnung ein gemütliches Bett und ne saubere Toillette. Einziger Nachteil: meine 2 Zimmercompadres können nur Arabisch:-)